Eine entscheidende Bedingung, um eine Implantation durchführen zu können, ist das Vorhandensein von genügend Knochensubstanz bzw. die Qualität dieser. Dies ist Voraussetzung, damit das Implantat im Anschluss an den operativen Eingriff mit dem Kieferknochen zu einer festen Einheit verwachsen kann. Oft ist genau dies allerdings nicht der Fall, da es bezüglich des Knochenangebotes an Qualität bzw. Quantität mangelt.
Sollte es also an Knochendichte bzw. Knochenhöhe oder –breite fehlen, ist eine dementsprechende Vorbehandlung notwendig, sodass der Knochen für die Implantation aufgebaut werden kann. Nur dann sind die nötigen Voraussetzungen für eine Implantation sowie den stabilen und langfristigen Halt des eingebrachten Implantats gegeben.
Heutzutage werden von der modernen Zahnmedizin verschiedene Methoden zum Aufbau von einer bestimmten Stelle bzw. einem ganzen Abschnitt des Kieferknochens angeboten. Dabei ist der sogenannte Sinuslift eine vermehrt zur Anwendung kommende Verfahrensweise, welche sich neben anderen Eigenschaften durch eine erhöhte Gewebeneubildung bemerkbar macht. Dabei wird der Kieferhöhlenboden angehoben, während der Zwischenraum, welcher dabei entsteht, mit speziellem Knochenersatzmaterial aufgefüllt wird.
Sollte ein Knochenaufbau (Augmentation) notwendig werden, werden die jeweiligen Vorbehandlungsmethoden – basierend auf Ausgangssituation sowie individuellen Bedürfnissen – genauestens abgestimmt. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf einer schonenden, jedoch trotzdem effektiven Behandlung.
Der Knochenaufbau ist sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer möglich. Die Quantität und Qualität des vorhandenen Knochens kann mithilfe einer 3D-Röntgenaufnahme bzw. einer digitalen Volumentomographie ermittelt werden. Dabei sollte ein Zahnimplantat in der Regel von jeder Seite von einer mindestens zwei Millimeter dicken Knochenschicht umgeben sein. Geht jedoch ein Zahn verloren, wird der Kieferknochen nicht genügend belastet – das Resultat: Der Körper baut den Knochen ab. Bei einer späteren Implantation ist es somit möglich, dass nicht mehr genügend Knochen vorhanden ist, sodass das Zahnimplantat über nicht ausreichend Halt verfügt.